Was uns Kindern wirklich wichtig ist:

 

Wie lerne ich am besten in der Kita?

 

Lernen in der Kita geschieht auf der Grundlage von Sicherheit und Geborgenheit, über das soziale Miteinander, der Bewegung und von einfachen zu immer komplexer werdenden Denkprozessen.  Wichtig  ist dabei mein eigenes Interesse und meine Betroffenheit. Wenn mich ein Thema nicht berührt, werde  ich kaum nachhaltige Lernerfolge erzielen. Das gilt auch für die vielen wohlmeinenden Angebote an Sprachkursen, Kreativkursen, Musikkursen usw. Sicher bin ich schnell zu begeistern, aber mein Interesse flacht doch schnell ab, wenn ich nicht genau weiß, wofür ich etwas mache. Was ich viel besser finde ist eine Kita, die neugierig macht und mich anregt, aus eigenem Antrieb zu lernen und dieses weiterzuentwickeln. Ich glaube, dass sich Lernen wie eine Kettenreaktion in  Bewegung setzen kann. Dazu brauche ich aber vielfältige, unterschiedliche Funktionsräume wie Labor und Atelier, Gruppenräume, Außengelände, Vertrauenspersonen, Außenkontakte, Wald, Dorf, Kirche u.v.m. Wichtig dabei ist, dass ich nicht alles lernen kann oder muss. Ich soll doch  meinen eigenen Weg finden und weiterentwickeln und mir aus dem Gemischtwarenladen „Leben“ verantwortungsvoll das herausnehmen,  was ich am nötigsten brauche oder haben möchte. Das christliche Menschenbild vermittelt mir dabei, dass ich  um meiner selbst willen geliebt werde. Ich habe ein Recht auf mein Eigensein, das aber dort endet, wo die Freiheit des Anderen beginnt. Ich will aber nicht nur machen was ich will. Gerne tue ich auch das, was du mir anbietest. Aber bitte gib mir eine Antwort, wenn ich „warum?“  frage. 

 

Was brauchen wir Kinder?

 

  • Bewegung an der frischen Luft, egal ob im Wald, auf Spielplatz oder Straße und egal bei welchem Wetter.

  • Menschen, die da sind und uns verstehen, ohne uns zu vergleichen oder zu bewerten.

  • Menschen, die uns offen sagen, was sie denken.

  • Menschen, die uns auch mal nein sagen.

  • Menschen, die im Guten und im Schlechten ehrlich zu uns sind.

  • Menschen, die zärtlich sind.

  • Menschen, die uns Kinder ernst nehmen.

  • Menschen, die uns Zuversicht geben, wenn wir Angst haben.

  • Menschen, die an das Gute glauben.

  • Menschen, die sich bei uns entschuldigen, wenn sie uns Unrecht oder wehgetan haben.

  • Menschen, die ein Versprechen, das sie uns gegeben haben, auch einhalten.

  • Menschen, die mit uns staunen und begeistert sind.

  • Menschen, die uns helfen etwas selbst zu tun.

  • Orte, wo wir entdecken, forschen, Beziehungen herstellen können.

  • Wir brauchen zuverlässige Freunde.

 

 

 

Was brauchen wir Kinder nicht?

 

-          Markenkleidung

 

-          Werbung

 

-          Zeichentrickfilme

 

-          Freizeitparks

 

-          Fernseher

 

-          Computer

 

-          Playstation

 

-          Hotels mit Animation

 

-          Sprachkurse

 

-          Malkurse

 

-          teure Spiele, die uns schnell langweilig werden

 

-          zweifelhafte Vorbilder, die schlagen, verletzen und  gemein sind.

 

-          Menschen die uns belügen oder etwas vom „Weihnachtsmann“ erzählen. 

 

 

 

Was wünsche ich  mir von meinen  Eltern?

 

Das Gefühl, ich bin gewollt und geliebt.

 

Wie kannst du mir das zeigen?

 

  • Wenn du Zeit für mich hast.

  • Wenn du mir vorliest.

  • Wenn du mit mir sprichst.

  • Wenn du mit mir kuschelst.

  • Wenn du mir das Gefühl vermittelst, du verstehst mich, wenn  ich  z. B. Angst, Freude, Bedenken habe oder traurig bin.

  • Wenn du mir gegenüber auch deine Gefühle äußerst. Ich möchte auch bei dir oder für dich da sein, wenn du traurig, fröhlich, glücklich oder ängstlich bist.

  • Wenn du nicht so tust als wärst du Supermann/frau persönlich.

  • Ich brauche zwar starke Eltern, aber keine Schauspieler.